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GERECHTIGKEIT

Mit Bildung beginnt jeder gute Anfang, jeder bewusste Aufbruch in ein selbstbestimmtes Leben. Gleiche Bildungschancen für alle Kinder und Jugendliche, unabhängig von Herkunft und Einkommen, sind deshalb eine Überlebensfrage für unser Land. Ob wir alles dafür tun, dieses Versprechen einzulösen, darin spiegelt sich das Maß an Respekt und Gerechtigkeit, das wir uns in unserer Gesellschaft gegenseitig entgegenbringen wollen. Jeder und jedem Einzelnen dieses Recht zukommen zu lassen, ist nicht nur unser Anspruch, sondern der Schlüssel für unsere Zukunft.

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Wenn wir als Gesellschaft bestehen wollen, müssen wir dafür sorgen, dass wir allen die notwendigen Voraussetzungen mitgeben, um mit den disruptiven Brüchen umzugehen, von denen unser Wirtschaftssystem gegenwärtig erfasst wird. Die Anpassungsfähigkeit und das Gestalten notwendiger Veränderungen ist zuallererst eine Bildungsfrage.

Das beginnt bei den Allerkleinsten, bei einem Kitaplatz für jeden und jede, mit einer spezifischen Sprachförderung sowohl für die Kinder, deren Muttersprache nicht deutsch ist als auch für diejenigen, deren Eltern sich weniger gut bei der Erziehung einbringen können, sei es, weil sie alleinerziehend sind, oder ganztägig berufstätig, oder beides. Oder weil sie krank sind oder selbst Bildungsdefizite aufweisen. Wir dürfen keine Gründe mehr akzeptieren, die den Zugang zu Bildung erschweren oder unmöglich machen.

Es setzt sich fort in den Schulen, in denen es eben nicht genügt, überall das Gleiche anzubieten. Ressourcen müssen nach einem sozialindexbasierten Schlüssel zugewiesen werden, damit schwächere oder weniger privilegierte Familien unterstützt werden und wir aus der ewigen Falle entkommen, wonach Armut immer wieder Armut hervorbringt.
Und es endet bei den Hochschulen und im tertiären Bildungssektor, wo es noch immer um ein Vielfaches wahrscheinlicher ist, als Akademikerin auch ein Hochschulstudium zu absolvieren oder wo Weiterbildung ein Privileg der bereits Gebildeten ist.

Das gebieten nicht nur der Respekt vor jedem Einzelnen, es ist nicht nur eine schlichte Frage von Gerechtigkeit – es ist auch eine ökonomische Fragestellung. Denn was eine Gesellschaft bedingungslos in Bildung investiert, spart sie perspektivisch am anderen Ende ein: Bei Sozialhilfe, Justiz oder in der Verwaltung von Arbeitslosigkeit.