In Mannheim ist die Herausforderung enorm. Rund 6 Millionen Tonnen CO2 verursacht das Großkraftwerk Mannheim jedes Jahr durch die Verbrennung von Steinkohle. Etwa ein Drittel der so erzeugten Energie nutzen wir Mannheimer*innen selbst zum Heizen und in Form von Elektrizität. Eine herausragende Rolle spielt die Industrie. Ihr Energiebedarf ist immens.

Gleichzeitig ist die Fläche für die regenerative Energieerzeugung in der Stadt endlich. Es gibt also nicht die eine einfache Lösung. Wir müssen uns an die Arbeit machen und die verschiedenen Möglichkeiten, die unsere Region bietet, zu nutzen und dann zu kombinieren, um den CO2-Ausstoß so rasch wie irgendmöglich auf netto null zu bringen. Im Kern gehören dazu insbesondere Photovoltaik und Geothermie, aber auch die Biomasseverstromung. Gleichzeitig werden wir auf die Zulieferung von Energie durch große Erzeuger von grünem Strom außerhalb unserer Stadtgrenzen angewiesen sein. Wire werden sicherstellen müssen, dass diese Energie zuverlässig und jederzeit ausreichend zur Verfügung steht, auch zu Spitzenlastzeiten, bei Dunkelheit und wenig Wind.

Das ist extrem anspruchsvoll. Dennoch ist das Potenzial auch auf Mannheimer Gemarkung enorm: Auf mehr als eine Terrawattstunde Strom beziffert eine Studie das Potenzial in der Stadt selbst. Damit ließe sich rechnerisch der Bedarf Mannheims vollständig decken. Als Teil eines Gesamtnetzwerks kann Mannheim also selbst klimaneutral werden.

Und genau darum wird es gehen: Im Einklang mit wissenschaftlichen Erkenntnisse, Technologie und Handwerk den notwendigen Umbau unserer Gesellschaft auf lokaler Ebene anzugehen. Wenn es uns gelingt, eine Industriestadt wie Mannheim klimaneutral zu machen, dann gelingt uns das überall. Wir können und müssen unsere Stadt zu einem Vorbild für Deutschland machen.